
11. und 12. April 2025, Evangelische Akademie Tutzing
Unsere Umwelt braucht uns alle – dazu rief das diesjährige Josef-Göppel-Symposium mit Schirmherr Joachim Herrmann, Bundesumweltministerin Steffi Lemke und Transformationsforscherin Prof. Dr. Maja Göpel an der Evangelischen Akademie Tutzing auf.
Die Transformateure Martin Held, Adrian Ganz, Martin Geilhufe und Florian von Brunn waren dabei maßgeblich beteiligt.
Rund 180 Teilnehmende von der kommunalen bis zur europäischen Ebene – Jung und Alt, aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kirche, Zivilgesellschaft und Verbänden kamen zusammen, um offen, kontrovers und konstruktiv über Wege aus der ökologischen und gesellschaftlichen Krise zu diskutieren.
Das Symposium wurde zu einem starken Zeichen für einen parteiübergreifenden Aufbruch in der Umwelt- und Klimapolitik – gerade mit Blick auf die abgeschlossenen Koalitionsverhandlungen auf Bundesebene.
Transformationsforscherin Prof. Dr. Maja Göpel stellte in ihrem Impulsvortrag eindrucksvoll dar, wie nah wir bereits an den ökologischen Kipppunkten stehen und dass die Zukunft nur durch mutige Kooperation über gesellschaftliche Gräben hinweg gesichert werden kann.
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann betonte: „Mir ist es als langjähriger politischer Weggefährte von Josef Göppel eine große Ehre, Schirmherr des 3. Josef-Göppel-Symposiums sein zu dürfen.“ Er zeigte sich erfreut, dass sehr offen, durchaus kontrovers, über die aktuellen Herausforderungen diskutiert wurde. Umweltschutz darf nicht in den Hintergrund treten – Klimaschutz muss als erweiterter Sicherheitsbegriff verstanden werden, betonte er. „Vielleicht gelingt es uns so, mehr gemeinsam anzupacken und zu lösen.“

Bundesumweltministerin Steffi Lemke unterstrich: „Ich bin der Familie Göppel von Herzen dankbar für die Eröffnung eines parteiübergreifenden Gesprächsraums für Umwelt-& Naturschutz. Wir müssen unsere gesellschaftlichen Kräfte bündeln, um den Schutz unserer Ökosysteme zu gewährleisten in einer Zeit, in der die Grundfesten unserer Gesellschaft durch geopolitische Erdbeben und Angriffe von Extremisten instabiler werden. Hier dürfen wir die Polarisierung in unserer Gesellschaft nicht vertiefen“
Auch die Aktivistin Carla Reemtsma, DVL-Vorsitzende und SPD-MdEP Maria Noichl, CDU-MdB Andreas Jung, Grünen-MdB Lisa Badum, CSU-MDB Anja Weisgerber und viele weitere Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft, Kirche und Zivilgesellschaft bereicherten die Veranstaltung mit fachlichen Impulsen, Perspektiven und persönlichen Einblicken.
In einem interaktiven Perspektivwechsel-Format wurden alle Teilnehmenden eingeladen, sich in eine andere Akteursgruppe reinzuversetzen – sei es bei dem Bau eines Windparks, dem erstellen einer Schwammstadt und einem Schwammland oder bei der Mobilitätswende einer Stadt in Deutschland. Konzipiert und moderiert wurde das Format von den Transformateuren Adrian Ganz (auch PolitikLabor) und Martin Held, sowie von der Bayerischen Akademie Ländlicher Raum Andrea Bastian (auch PolitikLabor). Es herrschte ein reges Gegen- und Miteinander, bei dem Interessenskonflikte und Gemeinsamkeiten humorvoll ausgetragen wurden und so Bilder von Zukünften entstanden, die einheitlicher waren, als die Akteursgruppen vermuten liessen.
Die Organisation des Symposiums bedeutet viel ehrenamtliches Engagement – dennoch freut sich Sophia Göppel-Kraft – stellvertretend für Familie Göppel – gemeinsam mit zahlreichen Partnern und Unterstützern auch in diesem Jahr diesen besonderen Gesprächsraum geschaffen zu haben: “Inzwischen hat sich das Josef-Göppel-Symposium zu einer einmaligen Plattform entwickelt, die gerade in der heutigen, oftmals polarisierten Diskussionskultur so notwendig ist, um gemeinsam an einem Strang für die Sache zu ziehen.”
Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der Deutschen Umwelthilfe, hob hervor: “Die Zeit zum gemeinsamen Aufbruch ist jetzt. Unser Vater hat es vorgelebt: jede Krise beinhaltet einen eigenen Aufruf und die Chance zum Aufbruch. Dazu soll das Josef-Göppel-Symposium beitragen. Es soll ermöglichen, auch über Unterschiede hinweg miteinander zu sprechen und konstruktive Lösungen zu finden.”
Veranstalter waren: Familie Göppel, BUND Naturschutz in Bayern, Transformateure & Heinz-Sielmann Stiftung, Schirmherr: Staatsminister Joachim Herrmann
Weitere Links:
Das Programm zur Veranstaltung
Der Bericht der Evangelischen Akademie Tutzing
Videobericht von Axel Mölkner-Kappl (youTube)
ZITATE DER STIPENDIATINNEN & STIPENDIATEN:
- “Gerade im offenen Austausch wird deutlich, wie sehr wir voneinander lernen können – fachlich, politisch und persönlich. Wenn wir diese Vielfalt an Perspektiven ernst nehmen, können wir gemeinsam tragfähige Antworten auf die großen Fragen unserer Zeit entwickeln.” Anna Friedl
- “Der parteiübergreifende Dialog, den das Josef Göppel Symposium 2025 geprägt hat, schafft Zuversicht für zukunftsfähiges Wirtschaften im Sinne des Pariser Klimaabkommens und ist damit ein Leuchtfeuer unserer partizipativen Demokratie.” Marina Reith
- „Aufbrechen und mutig handeln – dazu fordert uns die Erinnerung an das Vermächtnis von Josef Göppel eindringlich auf, damit wir für die Zukunft die natürlichen Lebensgrundlagen wirksam schützen.“ Johannes Kranz
- “Viele junge Menschen sind bereit, Verantwortung zu übernehmen – und wir erwarten, dass die Politik transparent handelt, auf Fakten hört und den Mut hat, echte Lösungen für die Zukunft anzugehen. Denn faktenbasierte Lösungen kennen keine Farbe.” Luis Brocke
- “Das Symposium hat mir gezeigt, dass es einfach ist, das Trennende zu betonen. Doch meistens hat man die Chance, statt einem entweder-oder, ein sowohl-als-auch zu finden. Auch wenn dies mühsamer ist zu finden und umzusetzen, ist es am Ende lohnender und für die Gesellschaft besser.” Theodor Schell
- “Es zeigt sich, dass nur im Diskurs Gemeinsamkeiten und Kompromisse gefunden werden können – diesen Diskurs gilt es nun weiter zu vertiefen und in die breite Öffentlichkeit zu bringen, um gemeinsam die nächsten Schritte in eine nachhaltige Zukunft zu gehen!” Noah Weber
- “Wir sollten auf Augenhöhe in einem respektvollen Umgang mit allen Beteiligten gemeinsam weitere Schritte für eine nachhaltige Umweltpolitik gehen.” Cedric Sylvester Kreher
- “Klimaschutz ist ein zentrales Brückenbau-Thema. Ganz im Sinne von Josef Göppel ist es jetzt notwendig, parteiübergreifend die richtigen Maßnahmen zu ergreifen und die Klimakrise zusammen zu bekämpfen.” Lukas Nanos