Postfossile Revolution! Abschied vom fossilen Kapitalismus
23.09-25.09.2011 – Evang. Akademie Tutzing – Veranstalter: Evang. Akademie Tutzing – Universität St. Gallen – Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie

“It’s the end of the fossil world as we know it”

(Song Rockband R.E.M., leicht  abgewandelt)

Mit den Transformateuren Martin Held und Jörg Schindler und unserem Netzwerkpartner Richard Sturn

Zum Flyer geht’s hier

Die fossilen Energieträger sind nicht erneuerbar. Die durch sie ermöglichte Art des Wirtschaftens ist strukturell nichtnachhaltig. Dennoch wurde das Ende lange Zeit in eine ferne, unbestimmte und für das gegenwärtige Handeln irrelevante Zukunft verlegt. Die wirtschaftliche Entwicklung kann etwas mehr in Richtung Nachhaltigkeit gehen oder auch nicht, so die Grundhaltung. Erst in jüngster Zeit wird realisiert, dass dieser Entwicklungspfad durch die exzessive Nutzung fossiler Energien definitiv
an seine Grenzen stößt.

Heute markiert vor allem der menschengemachte Klimawandel dieGrenze des fossilen Zeitalters. Die Aufnahmekapazität der Natur für die kumulierten Emissionen unseres Lebensstils hat sich als beschränkt erwiesen.

Die andere Begrenzung, die Ressourcenknappheit, dringt zeitlich verzögert ins öffentliche Bewusstsein. Das hat Folgen. Denn dieses Zeitalter kommt nicht erst dann an sein Ende, wenn der „letzte Zentner
fossilen Brennstoffs verglüht ist“ (Max Weber), der sprichwörtliche „letzte Tropfen Öl“ verbraucht und das letzte Erdgasfeld geleert sein werden. Nein: Sobald der erste große fossile Energieträger sein Fördermaximum erreicht hat, ist die bisherige physische Geschäftsgrundlage des Wirtschaftens und eine Voraussetzung der bisherigen Politik nicht mehr gegeben: Reichliche und billig verfügbare fossile Energie steht nicht länger für eine ständig wachsende Nachfrage zur Verfügung.

Tatsächlich ist das Fördermaximum des Öls, Peak Oil genannt, bereits erreicht, der Ölberg erklommen. Damit beginnt der Abstieg, der Anfang vom Ende des fossilen Kapitalismus. Die Menschheit steht in den kommenden Jahren am Anfang der historischen Transformation vom fossilen zum postfossilen Zeitalter. Dieser Übergang ist so epochal wie die industrielle Revolution. Er wird zudem beschleunigt vor sich gehen müssen, nämlich in etwa 40 Jahren, d.h. bis etwa zum Jahr 2050, statt in 160 Jahren wie beim Vorläufer-Modell.

Es gilt, die fossile Prägung der aktuellen Wirtschaftsära zu verstehen, die jetzt zu Ende geht und dazu müssen wir wiederum die fossile Prägung der industriellen Revolution verstehen.
Alle Interessierten sind sehr herzlich nach Tutzing eingeladen.

Dr. Martin Held, Evangelische Akademie Tutzing
Jörg Schindler, ASPO Deutschland
Prof. Dr. Rolf Peter Sieferle, Universität St. Gallen
Dr. Hans-Jochen Luhmann, Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie
Prof. Dr. Klaus Kümmerer, Leuphana Universität Lüneburg
Prof. Dr. Armin Reller, Universität Augsburg