Tätigsein in der Postwachstumsgesellschaft
02.10-04.10.2020 – Evang. Akademie Tutzing

Veranstalter: Evang. Akademie Tutzing

Wachstumsabhängigkeit überwinden – Vielfalt der Arbeitsformen fördern

Eine Veranstaltung mit den Transformateuren Irmi Seidl und Martin Held

Als Basis für diese Veranstaltung gilt das Buch „Tätigsein in der Postwachstumsgesellschaft“ von Irmi Seidl und Angelika Zahrnt (Hg.), besprochen hier.

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Tätigsein – darunter verstehen wir unterschiedlichste Formen von Arbeit einschließlich der Erwerbsarbeit: Tätigsein für sich, für andere und für die Gemeinschaft, bezahlt und unbezahlt, mit und ohne Gegenleistung. Tätigsein  ist Mischarbeit, die Formen wie Erwerbs-, Versorgungs-, Gemeinschafts- und Eigenarbeit integriert und für ihr Neben- und Nacheinander sowie die dazu  nötigen Qualifikationen steht. Tätigsein ist damit nicht nur ein anderer Begriff von Arbeit. Es ist vielmehr Ausgangspunkt, um sich von der Abhängigkeit vom Wirtschaftswachstum zu befreien und innerhalb der planetaren Grenzen zu wirtschaften.

Voraussetzung dafür ist eine neue Gewichtung von Erwerbsarbeit und  unbezahlter Arbeit sowie ein Umbau der Systeme der sozialen Sicherung und  der Besteuerung. Daneben brauchen wir auch mehr Zeit, Infrastrukturen und  Anerkennung für andere Tätigkeiten als Erwerbsarbeit.

Die aktuelle Organisation der Arbeit, das große Gewicht der Erwerbsarbeit  und die Systeme der Sozialsicherung haben sich über Jahrzehnte entwickelt und verfestigt. Dies hat ausreichend Erwerbsarbeit zu einem zentralen  gesellschaftspolitischen Anliegen werden lassen. Um Veränderungen  anzustoßen und zu realisieren, müssen wir verstehen, wie es dazu kam und  was Arbeit und Tätigsein auch sein kann. Es geht um folgende Fragen: Wie  kann sich Arbeit in verschiedenen Bereichen ändern, in Unternehmen, in der  Landwirtschaft, im Sozialbereich oder im Freiwilligenbereich? Welche  Bedingungen sind dafür nötig? Wie sieht vor dem Hintergrund der globalen  Verantwortung die Entwicklung der Arbeitsformen aus, die sich weiter vermischen? Welche Erfahrungen aus den letzten Monaten könnten Tätigsein künftig beeinflussen?

Alle, die an einer Erweiterung des Arbeitsverständnisses und der Ent-
wicklung von Tätigsein in der Postwachstumsgesellschaft interessiert sind, und alle, die eine andere Mischung von Tätigsein erproben (wollen), sind herzlich zur Information und zum Austausch nach Tutzing eingeladen.

Prof. Dr. Franz-Theo Gottwald, Schweisfurth-Stiftung, München
Dr. Martin Held, Evangelische Akademie Tutzing
Prof. Dr. Irmi Seidl, Eidgenössische Forschungsanstalt WSL, Zürich
Prof. Dr. Angelika Zahrnt, Ehrenvorsitzende BUND, Neckargemünd